Pflege - Information


 

Katzen mit einer Lähmung der Nerven im hinteren Körperabschnitt (z.B. bei Schwanzabriss mit noch völlig normalem Laufvermögen oder aber bei einer Querschnittslähmung) können ihre Blase nicht selbstständig leeren. Je nachdem, welche Nerven involviert sind, sind die Schließmuskeln der Blase ganz oder auch nur teilweise betroffen, was sich darin äußert, dass die Blase entweder relativ einfach (völlige Lähmung) oder auch nur mit großem Druck zu entleeren ist (Lähmung der Schließmuskeln nur teilweise). Letztere spannen bei Manipulation von außen automatisch die Muskeln an, was zum Harnverhalten führt.  Kleine Mengen Urin, die abgegeben werden, ergeben sich  aus dem Überlaufen der vollen Blase (z.B. wenn beim Spielen, Herumrutschen Druck auf den Bauch ausgeübt wird), führen aber nicht zu einer vollständig entleerten Blase. Verbliebener Restharn ist ein Nährboden für Keime, die den Harnleiter hinaufsteigen können. Dadurch kommt es häufig zu einer Nierenbeckenentzündung mit anschließendem Nierenversagen.   

Die Blase einer querschnittsgelähmten Katze muß mehrmals täglich geleert werden.

 

 

Das manuelle Leeren der Blase läßt sich lernen und wird von den meisten  Katzen schnell angenommen. 

 

Falls nicht schon geschehen, suchen Sie sich einen behindertenfreundlichen Tierarzt und lassen Sie sich von ihm anleiten.

  

Ich hatte das große Glück nach zwei Fehlversuchen durch eine Freundin eine Tierärztin zu finden, die Merlins Behinderung gegenüber offen war. Ich durfte in der Anfangsphase täglich zu ihr kommen, um Merlin die Blase leeren bzw. mich unterweisen zu lassen.

 

Sie sprach mir Mut zu, keine Angst zu haben (meine größte Sorge war, etwas falsch zu machen, Merlin weh zu tun oder an falscher Stelle auszudrücken).   


 

Auch Sie sind fähig, Ihrer querschnittsgelähmten Katze die Blase zu leeren. Die einzige Voraussetzung, die Sie mitbringen müssen: Ihren Willen!

  

Das Überleben Ihrer Katze liegt – im wahrsten Sinne des Wortes – in Ihren Händen!