Wundscheuern durch Rutschen über den Boden - die Bauch/Beine/Po-Kontrolle


 

 

 


 

Querschnittsgelähmte Katzen bewegen sich fort, indem sie mit dem Po über den Boden rutschen, während sie sich mit den Vorderbeinen vorwärtsziehen, in Schwung bringen. Die Fußstellung variiert dabei, je nach Art und Ausmaß der Behinderung. Manche Katzen ziehen ihre Beine komplett hinterher, das bedeutet dass hauptsächlich Oberschenkel und Unterschenkel, Knie  mit dem Boden in Kontakt kommen. Andere rutschen mehr mit einer Seitwärtshaltung der Beine und wiederum andere zeichnen sich durch eine Froschhaltung der Beine aus (vor dem Körper angezogen), in der sie sich auch fortbewegen.

 

Merlin vereint alle Beinhaltungen und hat auch während der Fortbewegung unterschiedliche Beinstellungen. Entscheidend ist, wie intensiv die querschnittsgelähmte Katze mit den verschiedenen Bodenbelägen(rau oder glatt) in Kontakt kommt bzw. wieweit sie den Druck auf die Unterfläche durch Anheben des Unterkörpers wenigstens teilweise kompensieren kann. Da sich auch querschnittsgelähmte Katzen viel bewegen, sind regelmäßige Kontrollen besonders ihres Unterkörpers (Bauch/Beine/Po) auf wundgerutschte Stellen wichtig. Sehen Sie sich gründlich - gerade am Anfang der Querschnittslähmung -  einmal in der Woche die BBP-Region an. Kontrollieren Sie, ob die Katze sich nicht an den Knien aufscheuert, wund wird. Die Haut braucht bei frisch verunfallten Patienten eine Weile, um sich an die neue Beanspruchung zu gewöhnen, zu verhornen. Teilen Sie das Fell und suchen Sie nach kleinen, versteckten geröteten oder geschwollenen Stellen. Fühlen Sie den BBP-Bereich mit ihren Fingern durch nach nässenden Stellen. Wenn Sie auf aufgeschürfte Knie, Unterschenkel etc. stoßen – keine Panik.

 

Behandeln Sie die Stellen mit einem schmerzlosen antiseptischen Spray (die Katze sollte nicht daran schlecken – lenken Sie sie ab mit einem tollen Spiel) und beobachten diese Stellen in den kommenden Tagen genau. Verheilen die Schürfwunden und treten keine neuen Wunden auf, ist weiterhin nur regelmäßige Kontrolle angesagt. Kommt es erneut oder an anderer Stelle zu Schürfwunden, sollte dieser Bereich vor direktem Bodenkontakt geschützt werden. Es kommt dabei darauf an, um welchen Bereich, welche Stelle es sich handelt.

 


 

Wie lassen sich bestimmte Stellen vor dem Wundrutschen schützen?  

1) Po/Beckenbereich – wird am besten durch eine Windel oder eine Babystrumpfhose (Hosenbeine abschneiden) geschützt.

 

2)Unterschenkel/Füße – werden praktisch mit passenden Strümpfchen geschützt.

 

3)Knie /Unterschenkel/Füße/Oberschenkel – werden am besten geschützt, wenn man der Katze einen selbst genähten Beutel über den ganzen Unterkörper zieht (Baumwolle) und am Rücken verschließt.

 

Damit kann die Katze vor allem auf glatten Böden schnell rutschen, reibt sich aber die Haut nicht wund.

 

Querschnittsgelähmte Katzen gewöhnen sich an bzw. akzeptieren schnell die Vorteile von rutschbaren Stoffuntersätzen und bewegen sich damit völlig frei und ungebremst.

 


 


 

Wichtig:  

Kontrollieren Sie regelmäßig Bauch/Beine/Po, den Bereich, der beim Rutschen über den Boden scheuert. Sollten Sie wunde Stellen finden, behandeln Sie diese und sorgen dafür, dass dieser Bereich Ihrer Katze für weitere Rutschvorgänge vor direktem Bodenkontakt geschützt ist.